Die Plusport Camp Teilnehmenden und Betreuerin Nadia Rhiner erwarten mich beim Frühstück in der Jugendherberge in Zug. Es ist ein trüber Morgen, denn in der Nacht zog ein Sommergewitter über die Schweiz, mit viel Regen, Blitz und Donner. Doch die Wolken haben sich mittlerweile etwas verzogen und ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam einen schönen Tag verbringen werden.
Segeln auf dem Zugersee
In der Jugi angekommen werde ich von allen herzlich empfangen. Die Stimmung im Camp ist gut und alle sind ganz aufgeregt und machen sich bereit für einen weiteren Tag auf dem See. Im Segelcamp lernen Menschen mit geistigen Behinderungen, Lern- oder Sehbehinderungen alles rund um die spassige Sportart.
Mit Minibussen machen wir uns auf den Weg zum Hafen in Cham. Die Gruppe, bestehend aus 16 Teilnehmer§innen und 9 Betreuer§innen, hat ihre Ausrüstung und Verpflegung für eine Woche im dort ansässigen Segel Club deponiert. Vor Ort angekommen, erwartet uns auch schon Britta vom Verein Sailability.ch. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, das Leben von Menschen mit besonderen Bedürfnissen durch das Segeln zu bereichern. Schon seit einigen Jahren leiten Britta und ihr Team die Kurse der Segelcamps von PluSport.
Jetzt geht’s los!
Nach einer kurzen Instruktion montieren wir unsere Schwimmwesten und werden von Nadia in Teams aufgeteilt. Neben den Segelbooten stehen auch zwei Motorboote bereit, die jeweils zur Sicherheit als Begleitung mit aufs Wasser gehen. Ich darf gemeinsam mit Britta auf einem der Motorboote Platz nehmen. Während die anderen Teilnehmenden schon fast als Segelprofis zählen, bin ich die totale Anfängerin und auf dem Motorboot genau richtig.
Von den Teilnehmenden auf dem Boot erfahre ich, dass fast alle schon mehrere Male im Segelcamp dabei waren und es für sie zum jährlichen Ferienhighlight zählt.
Das Lager fand in den vergangenen Jahren schon in diversen Jugendherbergen statt und für die Jahre 2023 und 2024 wurde die Jugendherberge in Zug ausgewählt. Diese eignet sich gerade durch die optimale Lage am See perfekt für das Camp.
Schlechtwetterprogramm
Wir gleiten gemütlich über den See, als sich im Hintergrund wieder erste graue Gewitterwolken bilden. Kurz vor dem Mittag startet Britta noch eine Segelregatta. Das Ziel ist mit Bojen markiert und so heisst es: Segel setzen, fertig und los, bevor wir anschliessend zurück am Ufer anlanden.
Nach einem aufregenden Vormittag auf dem Wasser tischen Nadia und das Team von PluSport das Mittagsbuffet auf. Just während dem Essen fängt es an zu regnen, doch das ist noch nicht alles. Ein kräftiges Gewitter folgt und so heisst es ab ins Trockene. Kaffee und Guetzli geniessen wir gemeinsam im Segel Club. Britta und Nadia besprechen die Lage und bald ist klar, dass der Nachmittag Wort wörtlich ins Wasser fällt. Leider können wir nicht mehr Segeln, da die Wettervorhersage für den Nachmittag instabil bleibt. Die gute Nachricht? Die Jugi ist nicht weit entfernt und wartet mit einem gemütlichen Aufenthaltsraum und einem unterhaltsamen Lotto Spiel auf uns.
Am späten Nachmittag verabschiede ich mich von der Gruppe und reise mit vielen positiven Erinnerungen nachhause. Was für ein Tag – Vielen Dank für die Gastfreundschaft!
Erlebnisreiche Ferien für alle
Dank dem tollen Einblick in das Lagerleben ist mir nochmals mehr bewusst geworden, wie wichtig Ferien- und Freizeitangebote für Menschen mit Behinderungen sind. Auch uns von den Schweizer Jugendherbergen ist es ein grosses Anliegen, Ferien für alle zugänglich zu machen. Im Rahmen unseres 100 Jahr Jubiläums möchten wir 100 sozialbenachteiligten Kindern eine Woche in einem inklusiven Schneesportlager ermöglichen. Es freut uns, dass wir bei der Organisation von den Partnern Kulturlegi, Caritas und PluSport unterstützt werden.
Gemeinsam Gutes tun
Möchtest auch du unser Herzensprojekt unterstützen? Mit deiner Spende geben wir 100 Kindern die Chance, eine erlebnisreiche Woche in den Bergen zu verbringen.
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