76 Zentimeter. So breit ist der Kinderwagen von Leo und Alexander*. Die kleinen Zwillinge werden von ihrer Mutter sanft Richtung Jugendherberge Rapperswil-Jona geschoben „Auf den ersten Blick sieht es nicht so aus, aber ich passe fast überall hin“, sagt Sara*. Aber der Kinderwagen ist dennoch sehr breit und schwer.
*die Namen sind frei erfunden
Gemeinsam für eine Barrierefreie Schweiz
Es ist ein bewölkter Nachmittag und wir laufen vom Bahnhof Rapperswil zur Jugendherberge. Diese liegt wunderschön mitten in den Feldern und nur wenige Meter vom Zürichsee entfernt. Unser Ziel: Fotos von Sara, ihrem grossen Kinderwagen und ihren beiden süssen Zwillingen zu machen, um die OK:GO-Initiative zu illustrieren.
OK:GO wurde vom Förderverein Barrierefreie Schweiz lanciert und hat zum Ziel, dass alle touristischen Leistungsträger in der Schweiz die Öffentlichkeit über die Zugänglichkeit ihres Angebots informieren. Auf diese Weise können Menschen mit Behinderungen, Senioren und Familien mit kleinen Kindern ihre Reisen einfacher und unabhängiger planen.
Die Schweizer Jugendherbergen beteiligen sich aktiv an der OK:GO-Initiative und sind Pioniere auf diesem Gebiet. So bildete die Erreichbarkeit der Jugendherbergen die Basis für die OK:GO-Initiative.
„Wir machen bei der OK:GO Initiative mit, weil Barrierefreiheit für uns eine wichtige Rolle spielt und wir es als touristischen Auftrag sehen, unsere Häuser für alle zugänglich zu machen.“ „
René Dobler, CEO Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus
Das Engagement für den sozial-verträglichen Tourismus ist nämlich seit jeher im Leitbild der Schweizer Jugendherbergen verankert. Sie gestalten darum ihre Produkte und Dienstleistungen so, dass allen ein Besuch in den Jugendherbergen ermöglicht wird.
Dafür sammeln die Schweizer Jugendherbergen derzeit Informationen über die Zugänglichkeit von über 50 Jugendherbergen vor Ort. Die Informationen zur Barrierefreiheit des jeweiligen Hostels sind für die Gäste bequem auf youthhostel.ch abrufbar.
Hindernisfrei in der Jugendherberge
Zurück nach Rapperswil: Nach einem Spaziergang entlang des Sees auf einem schönen, mit Schilf gesäumten Weg erreichen wir die Jugendherberge. Der Zugang zum Gebäude ist dank der Rampe einfach. Drinnen werden wir von Brigitte empfangen. Als Gastgeberin der Jugendherberge Rapperswil kümmert sie sich seit 30 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann um das Wohl der Gäste.
Wir möchten in den ersten Stock, wo wir eine Familienzimmer besichtigen möchten – ohne Hindernisse. Ist der Aufzug auch breit genug? Er ist es und der Kinderwagen fährt ganz problemlos rein.
Wir betreten das Familienzimmer mit seinem minimalistischen und eleganten Design. Auch der Kinderwagen passt. Die Breite der Tür ist ausreichend. Das barrierefreie Bad ist ganz neu.
Zurück zum Speisesaal. Der breite Raum ist angenehm für Sara, die viel Platz hat, um ihren Kinderwagen zu manövrieren. Nachdem die Kinder ihren Snack bekommen haben, ist es Zeit, zum Bahnhof zurückzukehren, um den Zug zu erreichen.
Dank OK:GO können Eltern mit Kinderwagen wie Sara, Menschen mit Behinderungen oder ältere Menschen, die sich nur schwer fortbewegen können, ihre Reise im Voraus planen.
Sie können sich auf der Website einer Herberge informieren, ob beispielsweise der Eingang, der Aufzug oder die Zimmertür breit genug für sie ist. Sie können auch sicherstellen, dass es einen Aufzug zu den Zimmern oder Parkplätze in der Nähe gibt.
Damit richtet sich die OK:GO Initiative an alle Tourismus-Anbieter und motiviert sie bei der Initiative mitzumachen. Warum das so wichtig ist und wie es genau funktioniert erklärt das folgende Video:
Hindernisfreie Ferien in den Schweizer Jugendherbergen
Wir setzen uns proaktiv für barrierefreie Unterkünfte in der Schweiz ein. Finde alle Informationen zu den Leistungen unserer 33 hindernisfreien Jugendherbergen.
Über die Autorin
Julia ist Projektkoordinatorin für die OK:GO-Initiative. Zusammen mit ihren Kolleginnen Carol und Michèle motiviert sie die Schweizer Tourismusbranche, sich an der Initiative zu beteiligen. Ihr Engagement für mehr autonome Mobilität ist ihre Motivation. Ausserhalb des Büros unternimmt sie mit ihrem zweijährigen Sohn eine Tour durch die Schweiz und experimentiert täglich mit der Mobilität von Kinderwagen.
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