100 Jahre Schweizer Jugendherbergen: Come as strangers, leave as friends

In einem Jahrhundert schreiben die Schweizer Jugendherbergen nicht nur Geschichte, hinter den Hosteltüren spielten sich auch zahlreiche Geschichten ab. In diesem Beitrag präsentieren wir fortlaufend die persönlichen Erinnerungen unserer Gäste.

Lucy, Cori­na und Marie-The­re­se begeg­ne­ten sich zum ers­ten Mal im Mehr­bett­zim­mer im wellnessHostel3000 in Laax. Obwohl sie alle aus ganz unter­schied­li­chen Tei­len der Schweiz stam­men, nicht die sel­be Spra­che spre­chen und sich in ver­schie­de­nen Pha­sen ihres Lebens befin­den, ver­ste­hen sie sich auf Anhieb.

Nicht gesucht und trotz­dem gefun­den: Im Mehr­bett­zim­mer vom wellnessHostel3000 wur­den drei Allein­rei­sen­de zu Freun­din­nen. © Cor­ne­lia Vin­zens

Tags­über lernt Cori­na für ihre Prü­fun­gen, Lucy erkun­det die fan­tas­ti­sche Natur und Marie-The­re­se macht die Pis­ten unsi­cher. Abends tref­fen sie beim Essen wie­der auf­ein­an­der, erzäh­len von ihren Erleb­nis­sen und ent­span­nen im Spa. Das Trio ist sofort ein Herz und eine See­le und pflegt seit­her den Kon­takt.

Die ganze Geschichte siehst du im Video:

Eine Freundschaft für die Ewigkeit

Zurück ins Jahr 2008: Sowohl Sere­nas, als auch Muri­els Fami­lie ent­schei­den sich, ihre Ski­fe­ri­en in der Jugend­her­ber­ge St. Moritz zu ver­brin­gen. Eine gan­ze Woche lang trau­en sich die bei­den Mäd­chen nicht, sich anzu­spre­chen. Kurz vor der Abrei­se nimmt Sere­na all ihren Mut zusam­men und spricht Muri­el an.

In der Jugend­her­ber­ge St. Moritz haben Sere­na und Muri­el schon zahl­rei­che unver­gess­li­che Erleb­nis­se geschaf­fen. © Leo­ni­das Port­mann

Was folgt sind zahl­rei­che Brie­fe, Ver­ab­re­dun­gen und das High­light sind die all­jähr­li­chen Win­ter­fe­ri­en in der Jugi. Auf was sie sich damals wie heu­te noch immer am meis­ten freu­en bei ihren Besu­chen in unse­ren Hos­tels, siehst du im Video.

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Die ewige Liebe gefunden

Vor über einem hal­ben Jahr­hun­dert haben sich Sil­via und Hans­pe­ter in der Jugend­her­ber­ge Zer­matt wäh­rend eines Klas­sen­la­gers ken­nen­ge­lernt. Es war der Anfang einer per­fek­ten Love­sto­ry: Es funk­te bereits in der Jugi, wenig spä­ter folg­ten Hoch­zeit und Kin­der.

In der Jugend­her­ber­ge Zer­matt nahm die wun­der­sa­me Lie­bes­ge­schich­te von Sil­via und Hans­pe­ter ihren Anfang. © Cor­ne­lia Vin­zens

Damals war das Jugi-Leben noch etwas anders. Wie­so die bei­den bei­spiels­wei­se durchs Küchen­fens­ter stei­gen muss­ten, erfährst du im Video. Heu­te ver­bin­det das Ehe­paar mit den Jugend­her­ber­gen vor allem Fami­li­en­fe­ri­en – und sie schät­zen die unkom­pli­zier­te Atmo­sphä­re.

Die ganze Geschichte siehst du im Video:

Lust auf noch mehr Geschichte? 

Besu­che bis am 29. Dezem­ber 2024 die Jubi­lä­ums­aus­stel­lung «100 Jah­re Schwei­zer Jugend­her­ber­gen – gemein­sam schmat­zen, schnar­chen, spie­len» im Muse­um Schloss Burg­dorf. 

Da muss ich hin

Zuhause in den Jugis

Eigent­lich woll­te Heinz Egli eine Weit­wan­de­rung durch die USA machen: Job gekün­digt, Wohn­sitz auf­ge­ge­ben. Dann kommt die Coro­na-Pan­de­mie und macht ihm einen Strich durch die Rech­nung. Also ver­legt Heinz sei­nen Wohn­sitz kur­zer­hand in die Jugend­her­ber­gen und zieht von Ort zu Ort.

Heinz Egli wohn­te knapp zwei Jah­re in Schwei­zer Jugend­her­ber­gen. © Cor­ne­lia Vin­zens

Auf sei­ne Weit­wan­de­rung muss er allen Wider­stän­den zum Trotz nicht ver­zich­ten. Er ent­schei­det sich, ein­mal die Schwei­zer Gren­ze abzu­wan­dern. Dabei über­nach­tet er vor­wie­gend im Zelt, wenn es eine Jugend­her­ber­ge in der Nähe hat, aber auch dort. Eine «Grenz­erfah­rung», von der er noch lan­ge erzählt.

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Sie ist seit 67 Jahren in Jugendherbergen unterwegs

Iris Gauck­ler hat sich als sie 17 Jah­re alt war mit dem Jugi-Virus infi­ziert. Allei­ne woll­te die aben­teu­er­lus­ti­ge jun­ge Frau nach Stock­holm rei­sen. Ihre Mut­ter war zwar weni­ger von der Idee begeis­tert, mach­te es ihr aber unter einer Bedin­gung mög­lich, ihre Ent­de­ckungs­lust zu stil­len: Iris muss Mit­glied bei den Schwei­zer Jugend­her­ber­gen wer­den und darf aus­schliess­lich in den Her­ber­gen im Netz­werk von Hos­tel­ling Inter­na­tio­nal über­nach­ten – gel­ten die­se doch als beson­ders sicher und um 22 Uhr muss­ten die Gäs­te vor knapp 70 Jah­ren bereits zurück in der Unter­kunft sein.

Iris Gauck­ler reist auch mit 84 Jah­ren noch mit dem Velo von Jugi zu Jugi – auch im Aus­land. © Cor­ne­lia Vin­zens

Von da an gibt es für die neu­gie­ri­ge Iris kein hal­ten mehr. Bis heu­te hat sie zahl­rei­che Län­der von Indi­en, Aus­tra­li­en, Neu­see­land bis hin zu Nepal oder Usbe­ki­stan erkun­det. Bis heu­te über­nach­tet sie, wenn immer mög­lich, im Mehr­bett­zim­mer der Jugend­her­ber­gen und schliesst dort Bekannt­schaf­ten mit Men­schen aus aller Welt. 

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Der Vespaclub auf der Suche nach dem Osterhasen

Ich tref­fe auf eine bunt gemisch­te Trup­pe Men­schen, als ich in der Jugend­her­ber­ge Bern den Ves­pa­club Nid­wal­den besu­che. Zwölf Mit­glie­der von den ins­ge­samt 33 sind anwe­send. Lau­tes Geläch­ter, her­um­wit­zeln, gute Stim­mung. Kein Wun­der, besteht der Club schon seit 73 Jah­ren, wenn die Atmo­sphä­re immer so aus­ge­las­sen und fröh­lich ist.

Die gute Lau­ne des Ves­pa­club Nid­wal­den steckt sofort an. © Cor­ne­lia Vin­zens 

Seit mehr als einem Jahr­zehnt zieht es die Ves­pa-Fans an Ostern in eine Jugend­her­ber­ge für einen Wochen­end-Aus­flug. Als eini­ge der Mit­glie­der Fami­li­en grün­den und Nach­wuchs krie­gen, sind die meis­ten Hotels plötz­lich zu klein, um 50+ Men­schen zu beher­ber­gen. Die anfäng­li­che Skep­sis wan­delt sich schnell in Begeis­te­rung: Die gross­zü­gi­gen Auf­ent­halts- und Spiel­zim­mer für die Kin­der, die unkom­pli­zier­te Atmo­sphä­re, das fei­ne Essen und die net­ten Mit­ar­bei­ten­den sor­gen dafür, dass der Ves­pa­club Nid­wal­den fort­an Stammgast ist in den Jugend­her­ber­gen. 

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