Zu Fuss unterwegs von Stein am Rhein nach Basel

Der wohl treuste Jugendherbergs-Fan Heinz Egli setzt seine Wanderung entlang der Schweizer Grenze fort. In diesem Beitrag erzählt er von seinen Erlebnissen auf dem Weg von Stein am Rhein bis nach Basel.

Stein am Rhein die Perle am Hochrhein

Stein am Rhein, im wahrsten Sinne ein malerisches Städtchen. Nicht nur wegen seinem historischen Charm, sondern ganz besonders wegen den pittoresken Fassadenmalereien im Ortskern.

Ganz schön charmant dieses Stein am Rhein. ©Heinz

Überraschende Natur- und Kulturlandschaft

Ich verlasse gestärkt vom schmackhaften Abendessen und dem reichhaltigen Jugendherbergs-Zmorgen das Hostel in Stein am Rhein. Mein Weg zieht mich nun weiter in Richtung Schaffhausen. Nach dem Besuch der deutschen Enklave Büssingen, mit einer Überschreitung der Landesgrenze mitten durch eine Gartenwirtschaft, beginnt definitiv der Zick-Zack-Kurs. Der Weg entlang der „Schaffhauser Landesgrenze“ führt mich zum nördlichsten Punkt der Schweiz, dem „Schwarze Staa“. Hier wurden in früheren Zeiten Menschen ins benachbarte Grossherzogtum Baden ausgeschafft.

Einer der unzähligen Grenzsteinen auf der Wanderung. ©Heinz

Der „Randen“ (Gebirge) als östlicher Ausläufer des Jura zeigt sich als vielseitige, spannende und wohl für viele wenig bekannte Landschaft. Sie mündet auf meinem Weg in der Weinbauregion Hallau im Klettgau (Chläggi) und letztlich beim Schaffhauser Grenzpunkt Nr. 1 nahe dem Rheinfall.

Eigentlich schade, dass ich den direkten Weg entlang der Landesgrenze nehme. Damit verpasse ich nicht nur eine Schifffahrt auf dem angeblich schönsten Strom Europas. Nein, auch den Fussweg Diessenhofen nach Schaffhausen.

Charme der Jugi

Mein Etappenziel endet in der Jugendherberge Schaffhausen, in der ich mich ein bisschen wie ein Schlossherr fühle. Ein besonderes Anwesen in einem schönen Park – und durch die Rezeptionistin erhält es ein französisches Flair. Das Erwachen bei morgendlichem Vogelgezwitscher lässt mich gerne an den besonderen Ort erinnern.

Schönes Schlösschen in Schaffhausen – die Jugendherberge. ©Heinz

Der Rhein als treuer Weggefährte

Die modernste Elektrobus-Flotte in Schaffhausen muss ich natürlich noch gefahren sein, bevor ich mich weiter in das Wander-Abenteuer stürze. Die folgenden Etappen bringen mich bis nach Basel.

Der zürcherische Teil führt entlang des Rheins und ist eine Mischung von „topfeben und hügelig“. Immer wieder mit tollen Ausblicken auf den Rhein und bis hin zu den Alpen. Der Wanderweg mal links mal rechts des Rheins, mal direkt am Wasser, mal etwas erhöht, führt mich weiter in Richtung Basel. Es geht entlang von farbenfrohen Fluren und auf Pfaden in frühlingsgrün leuchtenden Ufergehölzen und Wäldern.

Direkt am Rheinufer entlang in Richtung Basel. ©Heinz

Ich nutze die Gelegenheit, um meinen Gedanken nachzuhängen und ab und an spontan eine Wurst über schöner Feuerglut zu braten. Immer mal wieder bietet sich die Möglichkeit eines erfrischenden Bades im längsten Fluss Europas. Ein echtes Privileg sich so treiben zu lassen.

Unbekannte und bewährte Jugi

Etwas abseits meiner Grenzwanderung besuche ich ein historisches, kleines Castell: die Jugendherberge Brugg. Sie präsentiert sich genau wie man sich ein Hostel dieser Art wünscht. Einfach und authentisch, vom Mobiliar bis zum mit Liebe zubereiteten Frühstück und das Tüpfchen auf dem I ist das prächtige Wetter.

Schlössli Altenburg im aargauischen Brugg. ©Schweizer Jugendherberge

Gerade diese Vielseitigkeit mag ich an den Schweizer Jugendherbergen. Das Haus in Brugg ist ein echter Kontrast zu meinem nächsten Stopp, der modernen Jugendherberge Basel. In Basel wurden alte und neue Bausubstanz beispielhaft und innovativ ergänzt. Echt ganz schön stylisch.

Es wird städtischer

Auf dem Weg nach Basel gibt es noch einiges zu entdecken. Kraftwerke, Naturschauspiele, historische Städtchen wie Laufenburg, das deutsche Bad-Säckingen oder Rheinfelden. Nicht zu vergessen ist das besondere, römische Augusta Raurica (Kaiseraugst). Vorbei an all den bezaubernden Städtchen gelange ich über den eindrücklichen Wanderweg mitten durch den Rheinhafen und Warenumschlagsplatz nach Basel-Birsfelden.

Die Altstadt der zähringer Stadt Rheinfelden. ©Heinz

Einmal rund um Basel

In ein bis zwei Tagen ist es möglich, Basel entlang der Landesgrenze zu „umrunden“. Bei meinem Start ab dem Spektakel „Rheinschleuse Birsfelden“ werde ich zuerst von einem Frühlingsregen überrascht. Das spektakuläre Lichtspiel in den Buchenwälder machen das nasse Wetter jedoch gleich wieder wett. Die neuen, baulichen Wahrzeichen von Basel kann ich aus der Ferne zuerst von Norden, dann von Süden her gut erkennen und helfen mir bei der Orientierung.

Dreiländerbrücke in Basel ©Heinz

Bei der Überquerung der Dreiländerbrücke wird mir bewusst, wie stark die angrenzenden Orte rund um Basel miteinander verflochten sind. Herrlich!

Der nun folgende Wanderabschnitt entlang der französischen Landesgrenze wird für mich definitiv Neuland. Ich freue mich darauf und sage auf Wiederwandern, auf Wiederlesen und au revoir!

Wer möchte kann meinen Weg zusätzlich verfolgen unter www.stadt-land-spirit.ch und www.polarsteps.com/HeinzEgli (gut auch per App nutzbar).

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