Avenches am Murtensee – der Geheimtipp für eine kleine Auszeit

Avenches: Ein kleines Örtchen ganz in der Nähe vom Murtensee gelegen, bietet abwechslungsreiche Aktivitäten für Jung und Alt.

Von Zürich mache ich mich auf den Weg in Rich­tung Wes­ten. Nach einer zwei­stün­di­gen Zug­fahrt errei­che ich Aven­ches. Ein klei­nes bekann­tes aber doch unbe­kann­tes Ört­chen nur weni­ge Geh­mi­nu­ten vom Mur­ten­see ent­fernt.

Zunächst suche ich die Tou­ris­ten­in­for­ma­ti­on mit­ten im Zen­trum auf dem Kirch­platz auf. Die net­te Dame erklärt mir aus­führ­lich alle mög­li­chen Attrak­tio­nen in der alten Römer­stadt. Aus­ser­dem weist sie auf vie­le wei­te­re Akti­vi­tä­ten in der Umge­bung hin. Sogar einen nahe­ge­le­ge­nen Strand am See gibt es zu ent­de­cken!

Ers­ter Punkt auf mei­nem Tages­pro­gramm: Die Tou­ris­ten­in­for­ma­ti­on Aven­ches. ©Leo­ni­das Port­mann

Gemütlicher Rundgang durch den mittelalterlichen Ort

Wo soll ich anfan­gen? Ich ent­schei­de mich für einen Bum­mel durch das Ort­zen­trum. Gemäss mei­nem Plan erstreckt sich die­se auf ledig­lich andert­halb Kilo­me­ter. Ent­lang eines alter­tüm­li­chen Turms, einem Schiess­platz­feld errei­che ich das Muse­um, das Schloss, beglei­tet wer­de ich von einem Blick in die Wei­te.

Rund­gang durch das alter­tüm­li­che Aven­ches. ©Leo­ni­das Port­mann

Archäologische Fundstätten

Das nächs­te Ziel sind die römi­schen Denk­mä­ler, für die Aven­ches so bekannt ist. Vier­mal so vie­le Ein­woh­ner haben hier damals gelebt. Zu spü­ren ist bei dem Blick auf das (fast) lee­re Amphi­thea­ter heu­te nichts.

Heu­te ste­he ich mal im Mit­tel­punkt. ©Leo­ni­das Port­mann

Das Gelän­de mit den ein­zel­nen anti­ken Stät­ten ist rie­sig und es gibt auf­fal­lend wenig Besu­cher. Also schlen­de­re ich zu all den High­lights. Span­nend ist eine App, wel­che die ein­zel­nen Rui­nen auf­le­ben las­sen und visu­ell rekon­stru­ie­ren. Unbe­dingt nach den vier klei­nen Fern­glä­sern, soge­nann­ten Ste­reo­sko­pen suchen und die App “Erleb-Ar” über den QR-Code vor Ort run­ter­la­den und stau­en.

Unglaub­lich, wie es hier frü­her ein­mal aus­sah. ©Leo­ni­das Port­mann

Päuschen mitten im Zentrum

Nach einer klei­nen Mit­tags­pau­se in der Rue Cen­tral, der male­ri­schen Haupt­stras­se, erwar­tet mich das nächs­te High­light: Das Schwei­ze­ri­sche Natio­nal­ge­stüt, nur gut andert­halb Kilo­me­ter aus­ser­halb von Aven­ches und gut zu Fuss erreich­bar.

Das Schweizer Nationalgestüt von Agroscope

So rich­tig kann ich mir auch nichts vor­stel­len, also neh­me ich den Vor­schlag vom Tou­ris­mus­bü­ro an und mache eine geführ­te Tour durch das Haras. Breits ab 15 Fran­ken pro Per­son gibt es die­se für andert­halb Stun­den. Haras? Die­ses Wort kommt aus dem ara­bi­schen und heisst so viel wie «Ort, an dem man Pfer­de züch­tet». Das passt ja. Denn hier wer­den Hengs­te aus der Frei­ber­ger Ras­se, übri­gens mit Ursprung Saignelé­gier (Tipp: Jugend­her­ber­ge!) gezüch­tet und ste­tig und mit gröss­tem Bedacht wei­ter­ent­wi­ckelt. Das Gebiet kann jeder­zeit gra­tis besucht wer­den, Info­ta­feln hel­fen bei der Ori­en­tie­rung. Aber ich muss geste­hen, eine Tour mit so einer begeis­ter­ten Füh­re­rin, ist schon viel span­nen­der. Sie kennt recht vie­le Hin­ter­grund­fak­ten und weiss auf alle mei­ne Fra­gen eine Ant­wort.

Vie­le Details zur Züch­tung und Hal­tung erfah­re ich von Maria, mei­ner Füh­re­rin durch das Natio­nal­ge­stüt. ©Leo­ni­das Port­mann

60 Hengs­te, zwei Esel und jede Men­ge Stör­che woh­nen hier aktu­ell, die unzäh­li­gen Stör­che nur im Som­mer. Der gan­ze Stolz sind jedoch die Kalt­blü­ter. Rein­ras­sig und stets auf Opti­mie­rung getrimmt. Eine Reit­hal­le, ein «Fit­ness­rund­gang für Pfer­de», eine Kli­nik, ein Repro­duk­ti­ons­zen­trum, eine Wagen­hal­le, ein Satt­ler, ein Zaum­zeug­raum und gross­zü­gi­ge Stäl­le fin­de ich vor.
Fazit: hier wird viel Wert auf Ernäh­rung, das Wohl­be­fin­den aber auch die Wei­ter­ent­wick­lung der Pfer­de bei der Zucht gelegt. Ein Spa für die­se edlen Tie­re, die 16 Stun­den am Tag Bewe­gung brau­chen und nur fünf Stun­den schla­fen! Das wuss­te ich bis jetzt nicht.

Ent­de­ckungs­tour durchs Natio­nal­ge­stüt. ©Leo­ni­das Port­mann

Das Schwei­ze­ri­sche Natio­nal­ge­stüt bie­tet jede Men­ge Ver­an­stal­tun­gen, nicht nur für Pfer­de­fans. Bei­spiels­wei­se fin­det das Aven­ches-Tat­too-Fes­ti­val den gan­zen August statt!

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Eine Oase: Jugendherberge Avenches

Leicht erschöpft von all den Ein­drü­cken des heu­ti­gen Tages bege­be ich mich nun in die gemüt­li­che Jugend­her­ber­ge Aven­ches – Sie liegt nur weni­ge Minu­ten vom Bahn­hof ent­fernt. Ein rie­sen­gros­ser Gar­ten und ein bekann­ter Geruch begrüs­sen mich. Das Holz in der gros­sen Feu­er­scha­le brennt bereits. Es riecht nach Gril­lie­ren und Früh­ling. Gré­go­ry, Hos­tel Mana­ger und Koch, dra­piert gera­de Gemü­se dar­auf und eini­ge Gäs­te haben sich ver­sam­melt, um dem Live-Coo­king zuzu­schau­en.

Gré­go­ry an der Feu­er­stel­le im Gar­ten. ©Leo­ni­das Port­mann

Per­fek­tes Timing. Auf der Ter­ras­se genies­se ich das fei­ne Abend­essen und die Son­nen­strah­len, bevor ich mich in das lau­schi­ge Zim­mer bege­be. Was für ein per­fek­ter Abschluss eines herr­li­chen Tages: Aven­ches – ich kom­me wie­der!

Die fan­tas­ti­sche Jugend­her­ber­ge mit gros­ser Ter­ras­se. ©Leo­ni­das Port­mann

Unser Tipp

Unbe­dingt die Jugend­her­ber­ge Aven­ches besu­chen. Es erwar­ten dich Geschich­te, Rad­tou­ren zum Mur­ten- und Neu­en­bur­ger­see (natür­lich im Som­mer inkl. Biki­ni!) und der Jugi-Gar­ten zum Chil­len!

Zur Jugend­her­ber­ge
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Diese Highlights und noch viele mehr erwarten dich in Avenches

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Familie Land

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