Bezauberndes Herbst-Weekend in Saas-Fee

Simon hat zusammen mit seiner Freundin Bel das wellnessHostel4000 in Saas-Fee und die Region auf Hindernisfreiheit getestet. Das sind ihre Eindrücke.

Am Frei­tag ver­las­se ich im Zug den Bas­ler Bahn­hof in Rich­tung Brun­nen. Dort tref­fe ich mei­ne Freun­din Bel. Zusam­men fah­ren wir los in Rich­tung Saas-Fee. Das Wet­ter ist alles ande­re als gut. Auf dem Weg durch die Ber­ge neh­men uns dicker Nebel und tief­hän­gen­de Wol­ken die Sicht. Da wir bei­de vol­ler Vor­freu­de für die kom­men­den zwei Tage sind, ist das aber nicht so tra­gisch.

Auf dem Weg nach Saas-Fee durch die schö­ne Berg­land­schaft. © Simon Hit­zin­ger

Saas-Fee errei­chen wir um 19 Uhr. Das Wet­ter hat etwas auf­ge­hellt und wir sind gespannt auf das Hos­tel. Eine stei­le und eine weni­ger stei­le Ram­pe füh­ren zum wellnessHostel4000. Das Her­un­ter­fah­ren macht Spass. Das Hoch­fah­ren mit einer schwe­ren Tasche auf den Schul­tern ist eine Her­aus­for­de­rung und erfor­dert ent­spre­chend Kraft.

Die stei­le­re Ram­pe. © Simon Hit­zin­ger

Die weni­ger stei­le Ram­pe. © Simon Hit­zin­ger

Das Bade­zim­mer in schö­nem Grün­ton. © Simon Hit­zin­ger

Der Dusch­sitz ohne Leh­ne. © Simon Hit­zin­ger

Tag 2: Erkundungstour im Aqua Allalin

Ich freue mich auf das Früh­stücks­buf­fet, das Wet­ter sieht ver­ne­belt und grau aus. Scheint, als wäre heu­te der per­fek­te Tag, um das Well­ness­an­ge­bot des Hos­tels zu erkun­den. Im unte­ren Stock der Jugend­her­ber­ge befin­det sich der Ent­span­nungs­be­reich und der Fit­ness­raum. Der Well­ness­be­reich ist wun­der­schön und gross gestal­tet mit dunk­lem Stein. Es hat eine Eis­du­sche, eine Feu­er­du­sche, eine Regen­du­sche, einen Whirl­pool, ein Dampf­bad, eine Bio-Sau­na, eine fin­ni­sche Sau­na sowie einen gros­sen Hot Stone.

Der freund­li­che spa­ni­sche Bade­meis­ter führt mich her­um und zeigt mir alle Ange­bo­te. Bei der Fra­ge, ob es einen spe­zi­el­len Roll­stuhl für die Nass­be­rei­che gibt, ver­neint er. In die Bio-Sau­na bin ich trotz­dem kurz gegan­gen, da wird es nicht so heiss wegen den Pneus und für das Schwimm­bad gibt es einen Bade­lift. Die­sen habe ich genutzt und bin schwim­men gegan­gen. Das Was­ser ist wun­der­voll klar und ich genoss die­se Erfri­schung.

Mit dem Bade­lift ist es kein Pro­blem ins Schwimm­bad zu gelan­gen. © Simon Hit­zin­ger

Ent­spannt und gewärmt kom­men wir vom Well­ness zurück ins Zim­mer. Anschlies­send machen wir uns auf den Weg zu einem Abend­spa­zier­gang. Der Dorf­kern ist klein und hüge­lig, was den Spa­zier­gang etwas anstren­gend gestal­tet. Dafür wer­den wir mit schö­ner Aus­sicht belohnt.

Die Son­ne ist bereits hin­ter dem Täsch­horn und dem Dom Ver­schwun­den. © Simon Hit­zin­ger

Tag 3: Atemberaubende Aussicht

Pünkt­lich um sie­ben erwa­che ich ohne Wecker, gebe mei­ner Freun­din einen Kuss, schwing mich in den Roll­stuhl, schaue aus dem Fens­ter und hole mei­ne Kame­ra. Es ist gera­de noch Blue Hour, kurz vor dem Son­nen­auf­gang. Das Licht ist fein und aus­ge­gli­chen. Das Tal liegt noch im Schat­ten, der Fee­glet­scher leuch­tet umge­ben von blau.

Blick aus dem Fens­ter kurz bevor die Son­ne auf­geht. © Simon Hit­zin­ger

Schon nur für die­se Augen­bli­cke hat sich die Rei­se gelohnt. Weni­ge Momen­te spä­ter errei­chen die ers­ten Son­nen­strah­len die Spit­zen vom Täsch­horn und vom Dom. Der Dom ist mit 4545 m ü. M. der höchs­te, ganz in der Schweiz gele­ge­ne Berg. Das war mir ehr­lich gesagt neu. Höher ist noch die Dufour­spit­ze, aber der Berg steht zu tei­len auch noch auf ita­lie­ni­schem Boden. Ich muss sagen, die­se Aus­sicht ist beein­dru­ckend.

Die ers­ten Strah­len strei­fen die Berg­spit­zen und den Glet­scher. © Simon Hit­zin­ger

Ich habe das Gefühl, in Saas-Fee beginnt alles ein biss­chen frü­her und endet auch ein biss­chen frü­her, als ich mir das gewohnt bin. Es lohnt sich also früh auf­zu­ste­hen. Das Früh­stücks­buf­fet endet um 9.30 Uhr, aus­che­cken ist um 10.00 Uhr. Die Berg­bah­nen schlies­sen um 15.30 oder 16.00 Uhr. Es ist auf­fäl­lig, wie alles sehr auf den Schnee­s­port aus­ge­rich­tet ist. Saas-Fee ist das tief in den Ber­gen gele­ge­ne Sport­pa­ra­dies with a View.

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Ja, ich will!

Nach dem Aus­che­cken machen wir den Haupt­sport für den Tag: mit dem Gepäck zurück zum Auto gehen. Nach­dem wir gut aus­ge­powert unser Ziel errei­chen, las­sen wir die Las­ten im Auto und bewe­gen uns wie­der abwärts zum Alpin Express. Eine tip top roll­stuhl­gän­gi­ge Gon­del­bahn, die so gross ist, dass auch ein Elek­tro­roll­stuhl dar­in Platz hät­te. Wir heben ab in Rich­tung Dreh­re­stau­rant Mit­tel­al­al­lin.

Die Alpin Express Gon­del hat einen brei­ten Ein­stieg. Die Sicht von oben macht mei­ne Sport Theo­rie noch­mals deut­lich :). Sehr gefällt mir die Struk­tur des Dor­fes in der Land­schaft durch den ein­heit­li­chen Bau­stil. © Simon Hit­zin­ger

Für den Umstieg auf die Metro Alpin, die unter­ir­di­sche Metro, muss man sich als Rollstuhl-Benutzer§in unten bei der Ticket­stel­le mel­den, damit dann jemand zu Hil­fe kommt. Drei Män­ner haben mir dann hilfs­be­reit in die Bahn gehol­fen. Der Aus­stieg oben ist dann immer noch mit einem Absatz, aber eini­ges bes­ser.

Der Ein­stieg in die Metro Alpin. © Simon Hit­zin­ger

Aus­stieg aus der Metro Alpin auf 3500 M. ü. M. © Simon Hit­zin­ger

Oben ange­kom­men wer­den wir direkt zum Lift geführt und gelan­gen ins Dreh­re­stau­rant.  Dort dre­hen wir uns eine Stun­de lang lang­sam im Kreis und genies­sen das rund­um Pan­ora­ma. Es gibt aus­ser­dem eine Ter­ras­se unter dem Restau­rant, die mit dem Lift zugäng­lich ist, um die fri­sche Luft in 3500 Metern Höhe zu pro­bie­ren und den Schneesportler§innen auf der Pis­te zuzu­schau­en.

Ein­drü­cke aus dem Dreh­re­stau­rant. © Simon Hit­zin­ger

Auf der Ebe­ne der Ter­ras­se hat es ein roll­stuhl­gän­gi­ges WC. Um von die­ser Ebe­ne wie­der weg­zu­kom­men, brau­che ich das Per­so­nal der Bahn oder des Restau­rants, das mit dem Batch den Lift bedie­nen kann. Nur kann ich von da aus nie­man­den errei­chen.

Mei­ne Freun­din macht sich also auf die Suche – und wird fün­dig. Wir errei­chen die Metro und begin­nen den Abstieg vom Glet­scher. Unten ange­kom­men hilft mir mei­ne Freun­din geschickt über die abge­schräg­te Beton­stu­fe, um aus der Metro raus zu kom­men. Nach unse­rer Ankunft im Tal schlen­dern wir noch ein­mal durch das schö­ne Dorf und genies­sen einen Kaf­fee in der Son­ne. Dann geht es auf die lan­ge, aber schö­ne Heim­rei­se mit Zwi­schen­stopp beim Grim­s­el­see.

Die letz­ten Son­nen­strah­len über dem Grim­s­el­see. © Simon Hit­zin­ger

Um Mit­ter­nacht kom­me ich erschöpft und inspi­riert in Basel an. Ich kon­trol­lie­re, wie es mei­nen Pflan­zen geht und dann geht es ab ins ver­trau­te Bett. Die Macht der Ber­ge hat mir gut­ge­tan. Ich wür­de Saas-Fee wie­der besu­chen, aber dann mit mei­nem Hand­bike als Unter­stüt­zung.

Über den Autor

Portrait Simon

Hey, mein Name ist Simon Hit­zin­ger, die meis­ten nen­nen mich Hit­zi. Ich bin 30 Jah­re alt und fokus­sie­re mich ger­ne auf die schö­nen Din­ge des Lebens. Die Foto­gra­fie hilft mir dabei, des­we­gen bin ich wohl Foto­graf. Nach mei­nem Unfall im Jahr 2011 habe ich gelernt, dass der Fokus viel aus­macht. Da spür­te ich plötz­lich mei­nen Kör­per vom Brust­korb abwärts nicht mehr. Kon­zen­trie­re ich mich auf die Licht oder die Schat­ten­sei­te? Ich lie­be es unter­wegs zu sein und Neu­es zu ent­de­cken mit mei­ner Kame­ra.

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