Deshalb solltest du die Schweiz mit dem Velo bereisen

Snowboard-Talent Sina Candrian erzählt von ihren Erlebnissen auf der Gravel Bike Tour von Buchs bis nach Basel.

Hän­gen dir lan­ge Zug­stre­cken und end­lo­se Auto­fahr­ten zum Hals her­aus, aber du sehnst dich trotz­dem nach einem Tape­ten­wech­sel? Hast du dir mal zum Ziel gesetzt, dein Hei­mat­land aktiv zu ent­de­cken? Genau­so geht es mir auch. Also beschlies­se ich kur­zer­hand, die Schweiz mit dem Velo zu ent­de­cken. Dank der vie­len Jugend­her­ber­gen in der Schweiz kön­nen die Etap­pen pro­blem­los auf­ge­teilt und es kann erst noch zu attrak­ti­ven Prei­sen unkom­pli­ziert über­nach­tet wer­den.

Für mei­nen Mas­ter­plan schnap­pe ich mir mei­nen Bike-Bud­dy Anja und gemein­sam radeln wir von Buchs SG mit unse­ren Gra­vel Bikes los. Die­se sport­li­chen Velos eig­nen sich beson­ders für län­ge­re Stre­cken. Sie sehen aus wie Renn­ve­los, durch die dicke­ren Pneus kann der har­te Asphalt aber ver­las­sen und aben­teu­er­li­che Kies­we­ge befah­ren wer­den.

Sina und Anja haben ihre Velos gesat­telt und sind bereit für das Aben­teu­er. © Sina Can­dri­an

Auf ins Abenteuer!

Ent­lang des präch­ti­gen Rheins beginnt also unse­re Tour. Wir haben uns 250 Kilo­me­ter für die kom­men­den drei Tage auf die Fah­ne geschrie­ben. Bis nach Basel erwar­tet uns ein span­nen­der und viel­sei­ti­ger Weg in Fliess­rich­tung des Rheins. Nach­dem der Fluss beim Rhein­del­ta in den Boden­see mün­det, radeln wir neben dem ste­hen­den Gewäs­ser und genies­sen das tür­kis­blaue, küh­le Nass.

Nach 90 Kilo­me­tern errei­chen wir die Jugend­her­ber­ge Kreuz­lin­gen. Das nost­al­gi­sche Hos­tel befin­det sich direkt am Velo­weg und nach nur ein­mal umfal­len sind wir am See. Herr­lich!

Die Schweiz mit dem Velo erkun­den kann so schön sein. © Sina Can­dri­an

Auftanken

Neu­er Tag – neue Etap­pe! Unser heu­ti­ges Tages­ziel ist die Jugend­her­ber­ge Schaff­hau­sen. Also sat­teln wir früh­mor­gens unse­re Bikes. Das Gepäck ver­stau­en wir in spe­zi­el­len Lenker‑, Sat­tel- und Rah­men­ta­schen. Ein Ruck­sack wür­de die Tour viel zu beschwer­lich machen. Wir haben nur das Aller­nö­tigs­te dabei und es fehlt uns trotz­dem an Nichts. Die­se Leich­tig­keit schät­zen wir.

Weni­ger ist mehr lau­tet die Devi­se, wenn du mit dem Bike durch die Schweiz tourst. © Sina Can­dri­an

58 Kilo­me­ter lang genies­sen wir mit der ange­neh­men Rei­se­ge­schwin­dig­keit die vor­bei­zie­hen­de, saf­tig grü­ne Land­schaft. Ab und zu hal­ten wir an, um unse­re Was­ser­fla­schen an einem Brun­nen zu fül­len. Du soll­test jede Gele­gen­heit dazu nut­zen, denn man weiss nie, wann die nächs­te Gra­tis-Was­ser­füll­sta­ti­on kommt. 😉

Müde, aber glück­lich, errei­chen wir die Jugend­her­ber­ge Schaff­hau­sen gegen Mit­tag. Wir par­ken unse­re Bikes im Velo­raum und erkun­den das male­ri­sche Städt­chen. Ein High­light ist der Besuch von einem der gröss­ten Was­ser­fäl­le Euro­pas: der tosen­de Rhein­fall. Schon wie­der sind wir über­wäl­tigt von einem wei­te­ren Tag vol­ler Ein­drü­cke.

Ver­pas­se nie die Gele­gen­heit, dei­ne Fla­sche an einem Brun­nen mit fri­schem Was­ser zu fül­len. © Sina Can­dri­an

Auf Umwegen in Richtung Basel

Ver­rückt, wie schnell die letz­ten Tage an uns vor­bei­ge­zo­gen sind. Zum Glück ist die Tour noch nicht zu Ende! Heu­te bre­chen wir früh­mor­gens auf in Rich­tung Basel. 158 Kilo­me­ter gilt es zurück­zu­le­gen, bevor der Rhein die Schweiz ver­lässt. Für mich als Bünd­ne­rin ein ganz beson­de­res Gefühl, zumal die­ser mäch­ti­ge Fluss in mei­ner Hei­mat sei­nen Ursprung nimmt.

Wäh­rend des gesam­ten Trips brau­chen wir unse­re Smart­phones für die Ori­en­tie­rung nicht. Nur ein­mal kommt es uns gspäs­sig vor, als die Flug­zeu­ge Rich­tung Zürich plötz­lich in die­sel­be Rich­tung flie­gen, wie wir ver­meint­lich Rich­tung Basel fah­ren. Unse­ren Faux­pas bemer­ken wir schnell.

Auch in frem­de Gär­ten kannst du auf dei­ner Velo­tour schau­en. © Sina Can­dri­an

Bitte mehr davon!

Trotz den extra-Kilo­me­tern dank unse­rer Irr­fahrt, errei­chen wir die hip­pe Stadt Basel am frü­hen Nach­mit­tag. Auf geht’s zu einer Erkun­dungs­tour! Auf­grund der idea­len Lage der Stadt­ju­gi sind wir gleich mit­ten im Gesche­hen zwi­schen Restau­rants, Bars und Sehens­wür­dig­kei­ten. Wir chil­len am Rhein und las­sen die Tour bei einem wohl­ver­dien­ten Apé­ro und aus­gie­bi­gen Gesprä­chen Revue pas­sie­ren. Obwohl wir rund 250 Kilo­me­ter zurück­ge­legt haben, sind wir nicht wirk­lich erschöpft. Dass wir geübt sind, län­ger auf dem Sat­tel zu sit­zen, hat uns aber sicher­lich gehol­fen. Und natür­lich die unab­ding­li­che Velo­sitz­creme. 😉

Der Mix zwi­schen sport­li­cher Akti­vi­tät, der Rei­se­ge­schwin­dig­keit und der tol­len Land­schaft haben die­se Rei­se so beson­ders gemacht. Eine wei­te­re Gra­vel Bike Tour von Jugend­her­ber­ge zu Jugend­her­ber­ge ist bereits in Pla­nung und die Vor­freu­de dar­auf jetzt schon rie­sig.

Die Jugend­her­ber­ge Basel befin­det sich in Zen­trums­nä­he. © Sina Can­dri­an

In die­sem alten Her­ren­haus ist die Jugend­her­ber­ge Kreuz­lin­gen zuhau­se. © Sina Can­dri­an

Noch mehr Bike-Action

Sina hat schon die Feri­en­re­gi­on Inter­la­ken auf zwei Rädern unsi­cher gemacht. Wie es ihr wohl gefal­len hat?

Auf nach Inter­la­ken

Frau auf de Bike im Wald
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