Hängen dir lange Zugstrecken und endlose Autofahrten zum Hals heraus, aber du sehnst dich trotzdem nach einem Tapetenwechsel? Hast du dir mal zum Ziel gesetzt, dein Heimatland aktiv zu entdecken? Genauso geht es mir auch. Also beschliesse ich kurzerhand, die Schweiz mit dem Velo zu entdecken. Dank der vielen Jugendherbergen in der Schweiz können die Etappen problemlos aufgeteilt und es kann erst noch zu attraktiven Preisen unkompliziert übernachtet werden.
Für meinen Masterplan schnappe ich mir meinen Bike-Buddy Anja und gemeinsam radeln wir von Buchs SG mit unseren Gravel Bikes los. Diese sportlichen Velos eignen sich besonders für längere Strecken. Sie sehen aus wie Rennvelos, durch die dickeren Pneus kann der harte Asphalt aber verlassen und abenteuerliche Kieswege befahren werden.
Auf ins Abenteuer!
Entlang des prächtigen Rheins beginnt also unsere Tour. Wir haben uns 250 Kilometer für die kommenden drei Tage auf die Fahne geschrieben. Bis nach Basel erwartet uns ein spannender und vielseitiger Weg in Fliessrichtung des Rheins. Nachdem der Fluss beim Rheindelta in den Bodensee mündet, radeln wir neben dem stehenden Gewässer und geniessen das türkisblaue, kühle Nass.
Nach 90 Kilometern erreichen wir die Jugendherberge Kreuzlingen. Das nostalgische Hostel befindet sich direkt am Veloweg und nach nur einmal umfallen sind wir am See. Herrlich!
Auftanken
Neuer Tag – neue Etappe! Unser heutiges Tagesziel ist die Jugendherberge Schaffhausen. Also satteln wir frühmorgens unsere Bikes. Das Gepäck verstauen wir in speziellen Lenker-, Sattel- und Rahmentaschen. Ein Rucksack würde die Tour viel zu beschwerlich machen. Wir haben nur das Allernötigste dabei und es fehlt uns trotzdem an Nichts. Diese Leichtigkeit schätzen wir.
58 Kilometer lang geniessen wir mit der angenehmen Reisegeschwindigkeit die vorbeiziehende, saftig grüne Landschaft. Ab und zu halten wir an, um unsere Wasserflaschen an einem Brunnen zu füllen. Du solltest jede Gelegenheit dazu nutzen, denn man weiss nie, wann die nächste Gratis-Wasserfüllstation kommt. 😉
Müde, aber glücklich, erreichen wir die Jugendherberge Schaffhausen gegen Mittag. Wir parken unsere Bikes im Veloraum und erkunden das malerische Städtchen. Ein Highlight ist der Besuch von einem der grössten Wasserfälle Europas: der tosende Rheinfall. Schon wieder sind wir überwältigt von einem weiteren Tag voller Eindrücke.
Auf Umwegen in Richtung Basel
Verrückt, wie schnell die letzten Tage an uns vorbeigezogen sind. Zum Glück ist die Tour noch nicht zu Ende! Heute brechen wir frühmorgens auf in Richtung Basel. 158 Kilometer gilt es zurückzulegen, bevor der Rhein die Schweiz verlässt. Für mich als Bündnerin ein ganz besonderes Gefühl, zumal dieser mächtige Fluss in meiner Heimat seinen Ursprung nimmt.
Während des gesamten Trips brauchen wir unsere Smartphones für die Orientierung nicht. Nur einmal kommt es uns gspässig vor, als die Flugzeuge Richtung Zürich plötzlich in dieselbe Richtung fliegen, wie wir vermeintlich Richtung Basel fahren. Unseren Fauxpas bemerken wir schnell.
Bitte mehr davon!
Trotz den extra-Kilometern dank unserer Irrfahrt, erreichen wir die hippe Stadt Basel am frühen Nachmittag. Auf geht’s zu einer Erkundungstour! Aufgrund der idealen Lage der Stadtjugi sind wir gleich mitten im Geschehen zwischen Restaurants, Bars und Sehenswürdigkeiten. Wir chillen am Rhein und lassen die Tour bei einem wohlverdienten Apéro und ausgiebigen Gesprächen Revue passieren. Obwohl wir rund 250 Kilometer zurückgelegt haben, sind wir nicht wirklich erschöpft. Dass wir geübt sind, länger auf dem Sattel zu sitzen, hat uns aber sicherlich geholfen. Und natürlich die unabdingliche Velositzcreme. 😉
Der Mix zwischen sportlicher Aktivität, der Reisegeschwindigkeit und der tollen Landschaft haben diese Reise so besonders gemacht. Eine weitere Gravel Bike Tour von Jugendherberge zu Jugendherberge ist bereits in Planung und die Vorfreude darauf jetzt schon riesig.
Noch mehr Bike-Action
Sina hat schon die Ferienregion Interlaken auf zwei Rädern unsicher gemacht. Wie es ihr wohl gefallen hat?
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