Brienz kannte ich nicht, noch nie war ich dort – doch viel habe ich schon gehört. Besonders die Brienzer Rothorn Bahn war mir ein Begriff. Dass der Brienzersee unfassbar blau ist, wusste ich aber schon von meinem Ausflug nach Interlaken im Winter, zum Winterkajaken auf dem eiskalten Brienzersee. Nach Tagen mit viel Action in Grindelwald, ist Brienz der ideale Ort, um die Natur noch etwas mehr erkunden und zur Ruhe zu kommen – ohne sich zu langweilen.
Mein persönliches Highlight war die Lage der Jugendherberge Brienz: 28 Sekunden dauert es, um von der Jugendherberge bis ans Seeufer zu gelangen.
Das Stand-Up Paddle Paradies: Die Jugendherberge Brienz
Ein Teil der Jugendherberge in Brienz wurde erst kürzlich renoviert. Mein erster Eindruck ist: gemütlich und hell. Die vielen Fenster lassen die Gäste der Jugendherberge direkt auf den See blicken. Denn dieser ist nur weniger Schritte entfernt. Der Garten ist ein Traum. Es gibt ein paar Bäume, Bistro-Tische und einen Ping-Pong Tisch. Die Wiese lädt zum Sonnen ein. Beispielsweise nach einer Stand-Up Paddle Runde. Denn mit dem SUP, dass du die direkt in der Jugendherberge ausleihen kannst, erkundest du den Brienzersee auf dem Wasserweg.
Der perfekte Begleiter dafür: der Jugi-Drybag, den du an der Rezeption erwerben kannst oder das fast Brienzersee-blaue Mikrofasertuch, falls du noch ein «ultralight» Badetuch brauchst. Direkt vor der Jugendherberge befindet sich sogar ein kleiner Strand.
Ich hatte mir etwas aus dem neuen Self-Kiosk geschnappt und den Abend dort im Liegestuhl ausklingen lassen. Da kommt Ferienfeeling auf! Den Self-Kiosk findest du übrigens nicht nur in Brienz, auch die Jugendherbergen Schaan-Vaduz, Rapperswil-Jona, Zermatt, Valbella, Zug und Leissigen sind im Besitz dieser coolen Erfindung.
Ein weiteres Highlight der Jugendherberge Brienz ist das «Hüsli». Mein Zimmer ist nämlich nicht im Haupthaus, sondern im kleinen «Hüsli» nebenan. Es bietet viel Privatsphäre, ein eigenes Bad, ist rollstuhlgängig und ist umgeben von Bäumen, sodass ich mich ein bisschen wie im Wald fühle.
Mit dem Schiff zu den Giessbachfällen
Am Nachmittag entscheide ich mich für eine Seerundfahrt. Mit dem GA ist diese sogar gratis. Das ist bei gutem und schönem Wetter eine tolle Aktivität. Drinnen gibt es zudem ein Restaurant. Wer möchte kann auch beim Stopp «Giessbach» aussteigen und eine Wanderung zu den Giessbachfällen unternehmen. Auf einer Infotafel lese ich, dass die ersten Ausflüge dorthin schon vor über 150 Jahren stattfanden. Damals ruderten junge Frauen die Touristen ans andere Ufer. Dabei war es früher ganz normal, dass die Frauen für diese Aufgabe besonders hübsch sein mussten.
Mit der Dampflock ab in die Höhe
Ein Ausflug mit der geschichtsträchtigen Brienzer Rothorn Bahn ist ein Must! Direkt neben dem Bahnhof Brienz startet die Dampflokomotive mit dem langen Aufstieg. Ende Mai fuhr die Bahn bis zur Mittelstation Planalp. Ab Juni wieder bis aufs Brienzer Rothorn, auf 2351 m. ü. M.. Während dieser fast acht Kilometer langen Fahrt geniesst du traumhafte Aussichten auf Alplandschaften, Hütten, Wälder, den See und natürlich zahlreiche Gipfel.
Auf der Planalp sowie auf dem Brienzer Rothorn gibt es Gasthäuser, in denen du dich stärken kannst. Ausserdem gibt es zahlreiche Wanderrouten zu erkunden. Beispielsweise zum Freileichtmuseum Ballenberg (2h ab Planalp). Die Brienzer Rothorn Bahn dampft seit 1892 den Berg hoch, und ist somit die einzige Schweizer Zahnradbahn mit täglichem Betrieb. Für Gäste der Jugendherberge Brienz und Mitglieder der Schweizer Jugendherbergen gibt es bis zu 20% Ermässigung fürs Ticket.
Der Ausflug mit der Brienzer Rothorn Bahn ist zugleich auch der Abschluss meiner Berner-Oberland-Reise. Es geht für mich zurück in meine Heimat Flims. Ich freue mich, bald wieder für die Schweizer Jugendherbergen im Einsatz zu stehen.
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