Bern, die Schweizer Hauptstadt. Interlaken – der weltbekannte Ort am Fusse von Eiger, Mönch und Jungfrau. Für einen Wochenend-Trip in den Kanton Bern lassen sich diese beiden «Must-Visit» Orte perfekt kombinieren.
Egal ob in der Schweiz wohnhaft oder als Besucher:in in unserem schönen Land: Das Schweizer Bundeshaus und die malerische Altstadt sowie das Jungfraujoch auf über 2500 Metern über Meer muss man einfach gesehen haben!
Jugendherberge Bern: Zwischen Bundeshaus und Wellnessoase
Bei der Ankunft in der Jugendherberge Bern staune ich. Direkt dahinter, etwas oberhalb, liegt DAS Schweizer Bundeshaus. Auf jedem Foto, das ich vom Hostel mache, ist das Bundeshaus im Hintergrund zu sehen. Wenn man auf die andere Seite schaut, erblickt man den Fluss Aare (die Jugi steht ca. 100 Meter vom Ufer entfernt) und etwas weiter weg den Gurten-Hügel.
Die Jugi Bern liegt im bekannten Marziliquartier, welches im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. 1956 wurde das Gebäude vom berühmten Architekten Peter Indermühle fertiggestellt und 2018 nach 16 Monaten Renovation wiedereröffnet.
Nachhaltigkeitsfact Jugendherberge Bern:
Beim Umbau orientierte man sich streng an den ökologischen Leitlinien bei der Auswahl der Baumaterialien. Zudem wurde die Jugendherberge zu 100% barrierefrei gestaltet – in Zusammenarbeit mit der Stiftung «Denk an mich». Die 172 m2 grosse Photovoltaikanlage auf dem Dach des Minergie-Hauses und das Abwärmesystem tragen zusätzlich zur positiven Ökobilanz bei.
Die Jugendherberge Bern steht an einer grossartigen Lage, so dass ich viel Zeit im Quartier verbringe. Ich benutze das 105 Meter lange Marzilibähnli, um die steile Strasse meiden zu können. Danach fotografiere ich die Marzilistrasse mit den kleinen Quartiershäuschen und spaziere an der Aare entlang. Dabei stelle ich mir vor, wie im Sommer die Aare-Böötler vorbei gleiten.
Ein weiteres Highlight im Quartier fehlt noch: Das Hammam & Spa Oktogon. Schon 15 Minuten vor der morgendlichen Öffnung stehen Wellnesser:innen vor dem Oktogon bereit für einen Tag Erholung. Zum Glück liegt es der Jugi direkt gegenüber und man hüpft nach dem Frühstück quasi in den Pool. Unter Hammam versteht man das orientalische Wellnessen – nicht zu verwechseln mit einer gewöhnlichen Wellnessanlage. Die Tradition kommt vorwiegend aus der Türkei.
So geht’s:
Nachdem man ein «Pestemal» (Tuch) bekommt, dürfen die Wellnesser:innen im Kräuter-Dampfbad Platz nehmen und werden «gereinigt». Nach einer Abkühlung mit kaltem Wasser aus einem «Tas» (verzinnte, silberne Schale) folgen mehrere Gänge vom Dampfbad in den Pool, vom Pool in den Peeling-Bereich, vom Peeling-Bereich in den Pool, vom Pool in die Seifenreinigung usw.
Nach dem Hammam-Aufenthalt fühlt man sich innerlich entspannt und äusserlich gereinigt.
Wer in der Jugendherberge übernachtet profitiert zudem vom Mobility Ticket. Das bedeutet freie Fahrt in Bern in den Zonen 100/1001 sowie der Gurtenbahn, Marzilibahn (perfekt für die Anreise), dem Münsterplattformlift und die Fahrt zum Bern Airport.
Interlaken – den Hotspot der Schweiz erkunden
Mit dem Zug geht es weiter in die Jungfrau Region. Genauer gesagt nach Interlaken Ost. Dort begrüsst mich Ueli, der Jugendherberge Leiter freundlich. Viel habe ich schon von Interlaken gehört – besonders im Ausland. Nicht Zürich, Bern oder Zermatt werden als Erstes genannt, wenn man Menschen im Ausland nach einem bekannten Ort in der Schweiz fragt, sondern: Interlaken.
Deshalb wird es Zeit, dieser Faszination für die kleine Stadt zwischen dem Thuner- und dem Brienzersee auf den Grund zu gehen. Apropos Grund: Der Brienzersee ist mit 260 Metern Tiefe der tiefste Schweizer See, der vollständig in der Schweiz liegt. Und auf dem Brienzersee startet auch meine erste Winteraktivität in Interlaken. Nämlich in einem blauen Winterkajak begleitet von einem geduldigen Kajak-Lehrer Sean aus Australien.
Von Bönigen aus (ein kurzer Spaziergang von Interlaken-Ost entfernt) paddeln wir mit dem Kajak auf den Brienzersee und ich lerne die Technik vom Profi. Nach der Hälfte der Aktivität gibt es einen Stopp bei der Burg von Ringgenberg und eine kleine Stärkung, ehe es nach 2-3 Stunden wieder über den See zurück an Land geht. Frieren tut man im Kajak im Winter nicht – dafür sorgt das Team der Kajak Schule High Tide mit warmer Ausrüstung.
Zurück im Hostel erwartet mich ein ausserordentliches Abendessen im 3a Restaurant. So hat man in der Jugendherberge Interlaken die Wahl: Menu vom Buffet oder à la Carte, was sogar noch frisch zubereitet wird. Show-Kochen in der Jugendherberge? Ja das gibt es! Koch Ali verwöhnt die Gäste mit italienischen und asiatischen Gerichten. Die leckeren Gerichte dürfen täglich auch externe Gäste geniessen.
Nachhaltigkeitsfact Jugendherberge Interlaken:
Das Hostel in Interlaken hat auch ökologische Vorteile. So ist der Neubau (2011 eröffnet) der erste Beherbergungsbetrieb der Schweiz, der im Minergie-P-Eco Standard erstellt wurde, und damit höchste ökologische Kriterien erfüllt. Die Versorgung des Gebäudes mit Wärme und Strom erfolgt über erneuerbare Quellen aus der Abwärme.
4000er nah und fern
Ein weiteres Highlight der Jugendherberge in Interlaken sind die grosszügigen Balkone im dritten Stock. Sie bieten freie Sicht auf die Landschaft der mächtigen 4000er.
Diese kann man neuerdings noch schneller besuchen. Denn seit der Inbetriebnahme im Jahr 2020 des neuen Eiger-Express ab Grindelwald, sind Gäste aus der Jugendherberge Interlaken vom Bahnhof Interlaken-Ost (Hostel liegt direkt am Bahnhof) innerhalb von 58 Minuten auf dem Eigergletscher.
Schon das Panorama haut auch eingefleischte Schweizer Bergmenschen aus den Socken, doch der Höhepunkt ist noch nicht erreicht. Denn vom Eigergletscher führt die Jungfraujochbahn Abenteuerlustige bis auf 3500 Meter. Vorbei am Eismeer, durch die Wand des Eigers bis auf die Lücke zwischen dem Mönch und der Jungfrau.
Das Jungfraujoch ist nicht einfach nur ein Aussichtspunkt – Besucher können sich auf den Eispalast, das Schoggi-Museum, zwei Restaurants und einen Kiosk mit Souvenirs freuen. Vor über 100 Jahren wurde die Bahn aufs Joch fertiggestellt – eine Pionierleistung der Schweizer Bergbahnbranche.
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