Flachland kann ganz schön vielseitig sein

Im Rheintal und am Bodensee bildet meist Wasser die Grenze zu unseren Nachbarländern. Dabei gibt es vieles zu entdecken.

Die andere Tour de Suisse

Mein Name ist Heinz und vor rund zwei Jahren habe ich Beruf und Wohnung im Hinblick auf eine Weitwanderung in den USA gekündigt. Diese konnte ich jedoch coronabedingt nicht antreten. Stattdessen bin ich die letzten beiden Sommer durch die Alpen ans Mittelmeer nach Ventimiglia bzw. an die Adria nach Triest gewandert.

Eine Stärkung darf bei einer solchen Wanderung keinen Falls fehlen. Der Grenzstein am Dreiländereck dient auch als Pausenbänkli. ©Heinz

Dieses Jahr beabsichtige ich, zu Fuss auf rund 2’800 km entlang der „Schweizer Grenze“ unterwegs zu sein. Über Stock, Wiese und Stein, jedoch immer auf Wegen, möglichst nahe an der Grenze. Oft entlang von Gewässern und auf Kreten, meist in der Landschaft, aber auch immer wieder durch Dörfer und Städte.

Entlang der fünf Nachbarländer, durch 16 Kantone und vier Sprachregionen, sowie vorbei an zahlreichen Zöllen, über unzählige Brücken und vorbei an über 17’000 Grenzsteinen. Bei einem Tagesdurchschnitt von 22 km wären dabei jeweils rund 1’300 m Auf- und Abstieg zurückzulegen.

Einer der unzähligen Grenzsteinen an denen Heinz vorbei gewandert ist, hier der allererste Grenzstein. ©Heinz

Als erstes bin ich entlang der schweizerisch, -liechtensteinischen, -österreichischen und -deutschen Grenze unterwegs. Da bietet sich die Übernachtung in Schweizer Jugendherbergen geradezu an. Ich freue mich, euch auf diese Wandertour mitzunehmen und von meinen Erlebnissen, Eindrücken und Tipps zu berichten.

Die Rheinbrücke zwischen Lustenau und Widnau befindet sich auch auf Heinzs reise.

St. Gallen – Ostschweiz, ganz schön Schweiz!

Ausgangs- und immer wieder Rückkehrort während meines ersten grösseren Wander-Abschnitts ist St. Gallen mit der stadtüberblickenden Jugendherberge. Betriebsleiterin Ariana geht mit ihrer sympathischen und liebevollen Art auf jeden einzelnen Gast individuell ein. So auch auf mich, vielen Dank!

Schweiz. ganz natuerlich.                          Blick vom Dreilindenweg auf die Stadt St.Gallen.

Beste Aussicht über die Stadt St. Gallen. ©Schweiz Tourimus

St. Gallen hat noch viel mehr zu bieten

Flach muss nicht langweilig und öde sein

Ich starte meine Tour an der schweiz-lichtensteinischen Grenze zwischen Balzers und St. Luzisteig. Gleich zu Beginn heisst es, 300 Höhenmeter in Richtung Fläscher Berg zu bezwingen. Damit habe ich meine Tour de Suisse Bergpreis für die nächsten Tage bereits verdient. Danach geht es vorerst meist dem Rhein entlang abwärts. Die durchschnittlich anstehenden 1’300 Höhenmeter zur Umrundung der Schweizer Grenze scheinen noch in weiter Ferne.

Oben auf dem Fläscher Berg erwartet euch diese atemberaubend Aussicht auf die Bündner Herrschaft – die Anstrengung lohnt sich auf jeden Fall. ©Heinz

Die zuletzt neugebaute Schweizer Jugendherberge mit besonders feinem Frühstück gib es im Ausland. Vor einem Jahr hat sie in Schaan-Vaduz wiedereröffnet. Nahe der Schweizer Grenze und dem Hauptort Vaduz steht sie. Bereits im letzten August durfte ich hier einige Tage verbringen.

Ausflugsempfehlungen im Ländle Liechtenstein

Die modern Jugendherberge in Schaan-Vaduz passt wunderbar ins Ländle. ©Heinz

Hoher Kasten oder Fürstensteig?

Weiter gehts rheinabwärts. Eine wohl einfache Wanderstrecke, doch keinesfalls eintönig. Das weite Tal umgeben von schweizerischen, liechtensteinischen und österreichischen Bergen. Auf die Staubern wäre es auch möglich mit der Bahn zu reisen. Von da aus gelangt man in den Alpstein zum Drehrestaurant Hoher Kasten, zum Fälensee mit Berggasthaus Bollewees oder zum Klettern in die Kreuzberge. Auf der Ostseite erreicht man durch den Fürstensteig die drei Schwestern, talabwärts gelangt man zu Fuss oder mit der Bahn zum Ausflugsrestaurant Karren.

Wer unterwegs eine Abkühlung braucht der ist im Strandbad Bruggerhorn in St. Margrethen bestens aufgehoben. ©Heinz

Trennt oder verbindet die Grenze?

Auf der weiteren Tour frage ich mich, trennt oder verbindet die Grenze? Ich komme zum Entschluss, dass beides der Fall ist. Die Kiesbänke im Rhein, die bei Niederwasser begehbar sind, werden zum Treff- und Erlebnisort beidseits der Grenze.
Ich nähere mich den Altläufen des Rheins in Diepoldsau und Rheineck-Altenrhein. Wahre Natur- und Freizeitparadiese, entstanden durch die seinerzeitige Begradigung des Rheins.

Auch der alte Rheinlauf bei Diepoldsau ist ein prächtiges Plätzchen., es liegt direkt zwischen der Schweiz und Österreich. ©Heinz

Wer weitere herrliche Ausblicke über den Bodensee geniessen möchte, dem empfehle ich eine kurze Fahrt mit den Kleinst-Appenzeller-Bähnli. Von Rheineck nach Walzenhausen oder von Rorschach(-Hafen) nach Heiden, es bietet auch die perfekte Ausganglage für eine aussichtsreiche Wanderung – beispielsweise zum Fünfländerblick.

Vielen Dank meinen Freunden für die täglichen Treffen und Begleitungen zum Tourauftakt. Und bis bald wieder mit euch allen!

Glückliche Wege, Heinz

 

Wer möchte, kann meinen Weg zusätzlich auf meiner Website oder über die Plattform Polarsteps (gut auch per App nutzbar) verfolgen.

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In den Bergen

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