Von Graubünden reisen meine beste Freundin und ich ins Wallis – zuerst geht es über den Oberalppass. Eine wunderschöne Roadtrip-Strecke. Beim Furkapass verladen wir das Auto. Vier Stunden später erreichen wir Crans & Montana. Ja richtig, man kennt es zwar als Crans-Montana, aber eigentlich sind es zwei kleine Bergorte, die miteinander verbunden sind: Crans und eben Montana. Ich war bereits im Winter hier und weil ich Crans-Montana sehr mochte, freute ich mich riesig auf die sommerliche Rückkehr!
Apéro & Snacks mit Blick auf ein paar ewig-weisse 4000er Gipfel
Die Jugendherberge Crans-Montana «Bella Lui» (heisst schönes Licht) ist eine meiner liebsten, wegen der grandiosen Aussicht, der guten Lage und weil Crans-Montana so ein sonniger Ort ist. Kein Wunder, dass wir abends viel Zeit auf dem Balkon verbringen und die weissen hohen Viertausender bestaunen. Übrigens, die Terrasse der Jugendherberge ist ideal für einen Sonnenuntergangs-Schlummertrunk. Ausserdem hat die Jugendherberge eine super Küche – das Essen (bei mir gabs einmal Curry und am zweiten Tag Spaghetti Napoli) war hervorragend!
Zweimal Wandern und einmal Surfen
Wir erreichen am frühen Vormittag Crans-Montana und schnüren direkt unsere Turnschuhe. Es geht auf eine gemütliche Wanderung, die direkt bei der Jugendherberge Crans-Montana startet. «Bisse du Ro»: So nennt sich die Route und man kann problemlos den Wanderwegmarkierungen folgen. Diese Suonenwanderung führt während drei Stunden bis zum Lac de Tseuziers, einem Stausee. Da es eine Suonenwanderung ist, wandert man stets an den Suonen (alten Wasserkanälen für die Wasserverteilung in den Dörfern) entlang. Ausserdem ist der Weg teilweise direkt an die Felswand angrenzend und gibt luftige Ausblicke frei. Das Highlight auf der Tour ist die 120 Meter lange Hängebrücke. Die Wanderung kann in beide Richtungen angetreten werden. Die Heimreise mit dem Bus* vom Stausee treten wir nach einer verdienten Walliser Käseschnitte im Restaurant an. Achtung, der Bus fährt nicht oft – Fahrplan unbedingt prüfen.
Für den zweiten Tag möchten wir höher hinaus. Mit den Bergbahnen gelangen wir zur Station Plain Morte und haben Sicht auf den gleichnamigen Gletscher auf etwa 2750 Meter über Meer. Es ist faszinierend, nach so einer kurzen Bahnfahrt einen grösseren Gletscher zu erreichen. Unsere Wanderung führt uns über die Wisshore -Lücke und wir machen einen Abstecher in den Kanton Bern, wo wir auf der Wildstrubelhütte eine Stärkung einnehmen. Danach folgt der Aufstieg zurück auf Walliser Boden zum Rohrbachstein Gipfel. Der Weg ist eher kurz, dafür anspruchsvoller als zuvor.
Der Weg ist nicht mehr offiziell markiert und hat fixierte Ketten im Felsen bei schwierigen Passagen (T4 Schwierigkeit, Trittsicherheit wichtig, Schwindelfreiheit). Nach dem Gipfel machen wir uns auf den Abstieg und kommen am Weisshornsee vorbei. Der Bergsee lädt zur Abkühlung ein und als dicke Wolken aufziehen und uns mit Regen übergiessen, brechen wir auf, um die verbleibenden zwei Stunden bis zur Violettes Bergstation zu wandern. Ab dort geht es gemütlich mit der Bahn zurück ins Tal.
Krönender Sommertrip-Abschluss – ein bisschen Bali im Wallis!
Es ist 30 Grad heiss und nach den beiden Wanderung sind wir ready für etwas Abkühlung. Wir freuen uns riesig auf den Besuch in Sion bei der Alaia Bay. Schon so viel habe ich davon gehört, seit die Alaia Bay im April 2021 ihre Türen öffnete. Surfen umgeben von Bergen auf einer technisch produzierten Welle – ziemlich cool. Eine Lektion kostet etwa 150 Franken in der Hochsaison mit Materialmiete. Wer surfen will, muss sonst oft fliegen oder lange Roadtrips auf sich nehmen, bis man das Meer erreicht. Somit ist das eine coole Alternative, wenn dich das Surfverlangen packt. Es gibt für alle Levels eine Surf-Option.
Meine Freundin bucht das Beginnerlevel und wird intensiv von zwei Coaches vorbereitet und im Wasser betreut. Ich buche das Waikiki Level, werde instruiert und danach dürfen wir uns in die Wellen stürzen. Stürzen ist hier wörtlich gemeint. Obwohl die Wellen perfekt brechen, ist es zu Beginn nicht so einfach, sich an die künstliche Umgebung zu gewöhnen. Doch die paar Nose-Dives (Brettspitze steckt ein und es überschlägt mich) sind im Süsswasser ohne Riff-Gefahr nicht weiter schlimm. Die Wellen sind immer perfekt und somit kann man in einer Stunde etwa 10 Wellen surfen. Das ist natürlich viel mehr, als man in einer Stunde im Meer erreichen würde. Nach dem Surfen gönnen wir uns noch ein Snack im Twin Fin Restaurant und machen uns auf die Heimreise nach Graubünden.
Weitere Tipps für den Aufenthalt in Crans-Montana:
• Einen Besuch im Alaia Chalet: Zum Skaten, Trampolin springen etc.
• Eine Runde um den See Grenons vor der Jugendherberge. Normalerweise gibt es dort Pedalos, bei unserem Besuch war gerade eine Baustelle.
Noch mehr von Christina?
Du willst noch mehr von Christina lesen? Sie hat schon viele Jugendherbergen besucht und gibt dir gerne Tipps was du alles rund um das Hostel erleben kannst. Ganz egal ob Sommer oder Winter – Christina triffst du meistens draussen an.
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