Ich kann es kaum erwarten, endlich meine Wanderschuhe aus dem Winterschlaf zu holen! In diesem Jahr hat sich dieser aufgrund des regnerischen Wetters besonders lang hingezogen. Meine Outdoor-Ausrüstung hat Zuwachs erhalten: Ich habe mir die nachhaltige Kleidung vom Schweizer Start-Up This is Sheep zugelegt. Eins vorweg: Mit einem nicen Outfit macht das Erkunden der Schweiz gleich doppelt Spass!
Für die Feuertaufe suchen zwei Freundinnen und ich uns eine Wanderung zum Berggasthaus «Chrüzegg» aus. Wir haben die Qual der Wahl: Zwanzig verschiedene Touren führen auf den Berg. Unser Startpunkt ist Libingen. Den hübschen Weiler erreichst du hervorragend in rund einer Stunde mit dem Öffentlichen Verkehr ab Rapperswil-Jona, wo die gleichnamige moderne Jugendherberge am See liegt.
Es gibt nur einen Weg ans Ziel…
Als wir die Wanderung starten sind wir etwas verdutzt. Statt bergauf geht es erstmal abwärts. Die zusätzlichen Höhenmeter, die wir dadurch sammeln, lohnen sich allemal: Wir passieren wunderschöne Wasserfälle und überqueren eine kleine Holzbrücke. Danach geht es nur noch in eine Richtung: Steil nach oben… Die Stimmung kippt allmählich…
Wäre die Route nicht so abwechslungsreich mit Weidewege, Waldstücken, Hobbit-Landschaften und blühenden Wiesen mit grandiosen Aussichten, hätten wir das wohl nicht durchgestanden. Umso erleichtert sind wir, als wir unser Ziel, das Gasthaus Chrüzegg nach viel Schweiss und rund 600 Höhenmeter später erreichen. Wir geniessen die Aussicht auf den Obersee und die umliegenden Hügel.
Nie mehr ohne mein Merino-Outfit
Mir ist ultra heiss, als ich oben ankomme. Das verblüffende ist aber, dass sich meine This-is-Sheep-Kleidung kein bisschen nass anfühlt. Da sind meine beiden Freundinnen fast ein bisschen neidisch. Ich beschliesse kurzerhand, nie mehr ohne meine Levi-Hose, mein Frida-Shirt, die coolen Toni-Socken und das weiche Fritzy-Stirnband den nächsten Berg zu erklimmen.
Die Klamotten kann ich mit gutem Gewissen tragen. Die beiden Bekleidungsgestaltertinnen und Textilschulabsolventinnen Alexandra und Sandra gründen die Marke 2020, als sie ihre Reisepläne über den Haufen werfen müssen. Ihr Ziel: Hierzulande die Textilbranche zu revolutionieren! Dabei setzen die kreativen Köpfe nicht nur auf die äusserst pflegeleichte, langlebige und mikroplastikfreie Merino-Wolle, sondern auch auf kleine, lokale Produzentinnen und Produzenten – ganz nach dem Motto «support your local business». Die Sockenstrickerei befindet sich zum Beispiel in der Nachbarschaft. 😊
Lediglich die spezielle, zertifizierte Wolle für die bequemen Teile beziehen die beiden aus Neuseeland. Das hat einen simplen Grund: Die Merinoschafe brauchen viel Fläche, ein anderes Klima sowie eine spezielle Ernährung, die sie in der Schweiz nicht finden. Ich bin begeistert von der tollen Geschäftsidee, die auch in der Schweiz immer mehr Anklang findet.
Das Wanderfieber ist ausgebrochen
Weil das erste Wander-Weekend im 2023 so viel Freude bereitet hat, zotteln wir am nächsten Wochenende gleich wieder los – natürlich trage ich wieder meine cozy Wanderkleidung. Diesmal geht’s auf Erkundungstour im Appenzell-Innerroden. Der wunderschöne Wanderkanton bietet beinahe unbegrenzte Wander-Möglichkeiten, die meisten davon sind bequem mit dem Öffentlichen Verkehr von der Jugendherberge St. Gallen erreichbar.
Nach einer kurzweiligen Zugfahrt bis nach «Weissbad», steigen wir in den PubliCar (unbedingt vorher auf der App oder per Telefon reservieren), der uns bis zum Gasthaus Lehmen bringt. Dort startet unser eigentliches Abenteuer: Der Potersalp-Rundweg, den wir allerdings in die «verkehrte» Richtung absolvieren. Die Eltern meiner Freundin hüten den Sommer über nämlich die Kühe auf der Alp Gross Berndli und da sind wir zum Grillen verabredet.
Blumen und Berggipfel
Das erste Highlight der Tour ist der Leuenfall. Dort stürzt der tosende Berndlibach im freien Fall in die Tiefe. Nach kurzem Staunen ziehen wir auf dem breiten Kiesweg weiter in die Höhe durch den Wald. Immer mal wieder erhaschen wir einen Blick über die Baumkronen und sehen zahlreiche Tandem-Flugpilot*innen am Himmel. Als wir nach gut einer Stunde moderatem bergauflaufen den Waldrand erreichen, strahlen die bunten Blumenwiesen und die imposanten Felswände um die Wette.
Als wir die Potersalp erreichen, folgen wir den Wegweisern in Richtung Schwizerälpli. Endlich ein wenig Action auf schmalen Trampelpfaden, über Kuhweiden, Stock und Stein mit grandioser Aussicht auf die Säntiskette. Einmal mehr schätze ich mich glücklich, in so einem abwechslungsreichen und wunderschönen Land zu leben.
Nach rund 40 Minuten erreichen wir schliesslich die Alp Gross Berndli. Es beginnt kurz, aber heftig, zu regnen. Zum Glück können wir uns in die gemütliche Alphütte bei den Eltern meiner Freundin zurückziehen. Sogar das Feuer auf der Grillstelle hält dem Regen stand, sodass wir uns stärken können, bevor es wieder rund 35 Minuten talwärts geht auf einem gut begehbaren Kiesweg. Einmal mehr hat die nachhaltige Kleidung den vielen Strapazen standgehalten und mir bewiesen, warum sie zu meinem Wander-Inventar gehört!
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