Eine Frau eine Mission: Sina testet das Winterangebot von Scuol

Das Engadin übte für mich schon immer einen besonderen Reiz aus. Ein wenig so, als würde man komplett in eine andere Welt abtauchen – weit weg vom Alltag. So freute ich mich besonders auf diese Reise, die mich nach Scoul in die Jugendherberge führte. Meine Mission: Das Winterangebot auf dem Berg zu testen.

Schon immer übte das Enga­din einen beson­de­ren Reiz auf mich aus. Mit sei­nen cha­rak­te­ris­ti­schen Nadel­bäu­men und der Roma­ni­schen Spra­che, ver­zau­bert es mich jedes Mal aufs Neue. Ein wenig so, als wür­de man kom­plett in eine ande­re Welt abtau­chen – weit weg vom All­tag. So freu­te ich mich beson­ders auf die­se Rei­se, die mich nach Scuol in die Jugend­her­ber­ge führ­te.

Scuol erreicht man super easy. Ent­we­der mit der Rhä­ti­schen Bahn oder mit dem Auto­ver­lad Ver­ei­na. Die Jugend­her­ber­ge Scuol ist nur weni­ge Geh­mi­nu­ten vom Bahn­hof ent­fernt. Hung­rig und vol­ler Vor­freu­de auf das Wochen­en­de check­ten wir ein und genos­sen ein lecke­res Abend­essen mit Gnoc­chi und Toma­ten­sauce.

Vor jedem Freeri­de­tag gehört der obli­ga­to­ri­sche Lawi­nen­check am Vor­abend dazu. © Cor­sin Näff

Vom Bett aufs Brett

Unser ers­ter Tag star­tet früh. In der Nacht hat es geschneit. Somit war für uns Freeri­de Enthusiast§innen die ers­te Gon­del qua­si Pflicht. Doch bei allem Ner­ven­kit­zel und Adre­na­lin gibt es eine Regel, die nicht ver­han­del­bar ist: Wer abseits der Pis­te fährt, hat die ent­spre­chen­de Lawi­nen­aus­rüs­tung dabei und kommt vor­be­rei­tet. Aus­ser­dem soll­te man einen Lawi­nen­kurs besucht haben.

Die Berg­bah­nen sind nur weni­ge Minu­ten von der Jugend­her­ber­ge Scuol ent­fernt. © Cor­sin Näff

Ich infor­mie­re mich immer eini­ge Tage im Vor­aus über die Lawi­nen­si­tua­ti­on und beob­ach­te ihre Ent­wick­lung. Ein letz­ter Check am Mor­gen des Freeri­de-Tages ist jedoch uner­läss­lich. Denn Wet­ter und Schnee­ver­hält­nis­se kön­nen sich stän­dig ändern.

Checkliste für Freerider§innen:

  1. Über­prü­fe die Lawi­nen­si­tua­ti­on mit der Gra­tis-App «White Risk» des Schwei­ze­ri­schen Lawi­nen­for­schungs­in­sti­tuts (SLF) und erhal­te Zugang zu Lawi­nen­bul­le­tins, Schnee­kar­ten und wei­te­ren Infor­ma­tio­nen.
  2. Packe dei­nen Lawi­nen­ruck­sack mit ent­spre­chen­der Aus­rüs­tung. Mini­mum dabei haben soll­test du ein Lawi­nen­ver­schüt­te­ten­such­ge­rät (LVS-Gerät), eine Son­de und eine Schau­fel.
  3. Infor­mie­re dich bei den Berg­bah­nen über die Wild­schutz­zo­nen und beach­te die ent­spre­chen­den Schil­der.
  4. Mache dei­ne per­sön­li­che Hang­ein­schät­zung vor Ort.

Tipp: Die Beglei­tung von erfah­re­nen Bergfüher§innen sorgt für zusätz­li­che Sicher­heit und sie kön­nen dir zudem viel über die ein­hei­mi­sche Natur und die Ber­ge ver­mit­teln.

Mit Vor­freu­de und Aus­rüs­tung im Gepäck steht den Pow­der­lines nichts mehr im Wege! © Cor­sin Näff

Nach obli­ga­to­ri­schen Checks gab ich grü­nes Licht für unser Vor­ha­ben. Im Gebiet rund um den Lift Clü­nas herrsch­ten idea­le Schnee­ver­hält­nis­se fürs Pow­dern.  Die­se nutz­ten wir aus, bis uns die Bei­ne zit­ter­ten und es Zeit für das Mit­tag­essen war.

Unbe­rühr­te Schnee­de­cke und viel POW!  © Cor­sin Näff

Noch mehr Action am Berg

Nach­dem wir uns im Berg­re­stau­rant La Pal­ma gestärkt hat­ten, ging unser Nach­mit­tags­pro­gramm wei­ter. Wir tes­te­ten den Snow­park gleich ober­halb des Restau­rants. Der Park bie­tet für jeden Schwie­rig­keits­grad etwas und ist mit diver­sen Sprün­gen und Hin­der­nis­sen, wie Rails und Boxen, sehr viel­fäl­tig gestal­tet. Übri­gens wur­de die «Dra­gon Line» von mei­ner Snow­board­kol­le­gin Ele­na Könz kunst­voll und trick­reich aus upcy­cle­tem Mate­ri­al gestal­tet.

Der Snow­park von Scuol bie­tet Abwechs­lung und krea­ti­ve Lines. © Cor­sin Näff

Auf eini­ge krea­ti­ve und spas­si­ge Runs im Park, folg­te das nächs­te Schnee­aben­teu­er am Berg. Wir nah­men die 3,5 Kilo­me­ter lan­ge Schlit­tel­pis­te – aus­ge­schil­dert mit der Pis­ten­nu­mer 35 – in Angriff. Ob die Zah­len­spie­le­rei Zufall ist, weiss ich nicht. Nach ca. 30 Minu­ten (oder 35 Minu­ten 😉) erreich­ten wir die Tal­sta­ti­on des Ses­sel­lifts Ftan.

Übri­gens: In der Haupt­sai­son wird auch Nacht­schlit­teln ange­bo­ten.

Auf der Schlit­tel­pis­te geht es rasant direkt zur Tal­sta­ti­on Ftan hin­un­ter. © Cor­sin Näff

Nach dem Schlit­tel­s­pass lies­sen wir den Nach­mit­tag beim Après-Ski in der Mar-Mot­ta Bar aus­klin­gen. Im Anschluss genos­sen wir in Jugend­her­ber­ge Scuol erneut ein lecke­res Abend­essen. Aus­nahms­wei­se liess ich das ein­la­den­de und reich­hal­ti­ge Salat­buf­fet links lie­gen, um genug Platz für die vega­ne Gers­ten­sup­pe und die Risot­to-Gemü­se­pfan­ne zu haben – mmmh!

Entschleunigen am Berg

Tag zwei begann herr­lich ent­spannt: Ich genoss den Mor­gen auf der Ter­ras­se der Jugend­her­ber­ge, umge­ben von der war­men Mor­gen­son­ne, wäh­rend ich eine Tas­se Tee trank und genüss­lich in einen kna­cki­gen Apfel biss. Lang­lau­fen stand auf dem Pro­gramm. Eine völ­lig neue Erfah­rung für mich.

An Apple a day keeps the doc­tor away – oder ganz ein­fach relax and rel­oad! © Cor­sin Näff

Obwohl ich in einem Ski­ge­biet auf­ge­wach­sen bin, hat­te ich nie dar­an gedacht, mich dem Lang­lauf­sport zu wid­men. Bereits am Vor­tag besorg­te ich mir bei den Expert§innen von MANARÖL das Miet­ma­te­ri­al und liess mich mich dabei von Xaver, dem Geschäfts­füh­rer, fach­kun­di­ge bera­ten. MANARÖL bie­tet auch Lang­lauf­kur­se an. Ich aber ent­schied mich, mei­ne ers­ten Schrit­te auf eige­ne Faust zu wagen.

Action im Fla­chen, das ist Neu­land für Sina. © Cor­sin Näff

In Vor­freu­de mach­te ich mich auf den Weg zu den Berg­bah­nen. Ich nahm die Gon­del zur Berg­sta­ti­on Mot­ta Nal­uns und nach einem gemüt­li­chen Spa­zier­gang von fünf Minu­ten erstreck­te sich vor mir die 2,6 Kilo­me­ter lan­ge Pan­ora­ma-Loi­pe. Die­se ist sowohl für die klas­si­sche Tech­nik als auch für das Ska­ting geeig­net. Ich habe mich für Ska­ting ent­schie­den und freu­te mich drauf die­se fla­che Stre­cke zu erkun­den.

Die Lang­lauf­loi­pe ist umge­ben vom schö­nen Enga­di­ner Berg­pan­ora­ma. © Cor­sin Näff

«Druf stah und probiere…»

…so schwer kann es doch nicht sein, dach­te ich mir und pro­bier­te sogleich mei­ne ers­ten Schrit­te auf den schlan­ken Ski­ern aus. Und tat­säch­lich, ich stiess mich ab, glitt vor­wärts und fiel hin. Zum Glück war Cor­sin, der mich als Foto­graf beglei­te­te, gera­de im Gespräch mit einer Spa­zier­gän­ge­rin ver­tieft und hat den Sturz ver­passt.

«Hin­fal­len, auf­ste­hen, Kro­ne rich­ten und wei­ter geht’s!» © Cor­sin Näff

Mein Sport­ler­ehr­geiz war akti­viert und auf­ge­ben ken­ne ich sowie­so nicht. Die Hart­nä­ckig­keit zahl­te sich aus: Nach etwas Übung konn­te ich mich immer bes­ser und schnel­ler fort­be­we­gen und gewann immer mehr an Sicher­heit.

Mein Langlauf Resümee

Dau­men hoch fürs Lang­lau­fen. Es mach­te mir Spass, mei­nen Kör­per zu for­dern und gleich­zei­tig völ­lig rela­xed auf den Ski­ern durch die Natur zu glei­ten und die Ruhe zu genies­sen. Die Loi­pe in Scuol bie­tet aus­ser­dem einen gross­ar­ti­gen Blick auf das Tal und das Schloss Tarasp. Und für eine Stär­kung zwi­schen­durch sorgt das Berg­re­stau­rant La Char­pen­na, das sich gleich neben der Loi­pe befin­det.

Mit vie­len tol­len Ein­drü­cken im Gepäck trat ich nach die­sen zwei Schnee­ta­gen die Heim­rei­se an. Eines steht aber fest- I will be back!

Wer jetzt den Win­ter auch kaum erwar­ten kann hier noch mehr Inspi­ra­ti­on von Sina holen:

Die­se Rei­se erfolg­te mit der Unter­stüt­zung von der Lang­lauf­ver­mie­tung und ‑schu­le MANARÖL Nor­dic Gra­vel und den Berg­bah­nen Scuol. Vie­len Dank!

Gravel statt Mountainbike

Du bist genau so begeis­tert von Draht­eseln wie Sina und möch­test den Nor­den der Schweiz ent­de­cken? Möch­test dich aber nicht unbe­dingt kopf­über die Trails hin­ab­stür­zen? Sina hat für dich eine Gra­vel Bike-Tour getes­tet. Die Rou­te führ­te sie und ihre Freun­din Anja von Buchs SG nach Kreuz­lin­gen, wei­ter nach Schaff­hau­sen und ende­te in Basel.

Ab aufs Gra­vel­bike

On_the_Road

Interlaken einmal anders

zwei Bikerinnen über dem Thunersee

Das Bünd­ner­land kennst du schon wie dei­ne eige­ne Hosen­ta­sche? Auch in Inter­la­ken war­ten vie­le coo­le Bike-Trails auf dich. Sina ist nicht nur auf dem Gra­vel­bike ein Pro, sie macht auch lei­den­schaft­lich die Bike Trails der gan­zen Schweiz unsi­cher.

Auf nach Inter­la­ken

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