Ferien mit Rollstuhl und vier Kids in Stein am Rhein – Ein Erfahrungsbericht

Familienvater Peter Roos hat sich seine Frau und Kinder geschnappt. Gemeinsam hat die sechsköpfige Familie das malerische Städtchen am Rhein erkundet – und ihre Erlebnisse in und um die hindernisfreie Jugi festgehalten.

Wir, also mei­ne Frau und unse­re vier Töch­ter, durf­ten drei wun­der­schö­ne Tage in Stein am Rhein ver­brin­gen. Für mich als Tetra­ple­gi­ker im manu­el­len Roll­stuhl ist es nicht immer ein­fach, eine geeig­ne­te Unter­kunft, die roll­stuhl­gän­gig und zusätz­lich kin­der­freund­lich und gross genug für sechs Per­so­nen ist, zu fin­den. Doch mit der Jugend­her­ber­ge in Stein am Rhein hat­ten wir den per­fek­ten Match!

Die Jugend­her­ber­ge Stein am Rhein bie­tet eine top Infra­struk­tur für Rollstuhlfahrer§innen. © Peter Roos

Wir star­ten unser drei­tä­gi­ges Aben­teu­er mit dem Besuch des Rhein­falls in Neu­hau­sen. Am süd­li­chen Ufer beim Schloss Lau­fen kau­fen wir Tickets, um auf die Aus­sichts­platt­form zu gelan­gen. Vom Park­platz bis dort­hin führt ein kur­zer Weg durchs Schloss Lau­fen. Mit dem Lift geht es run­ter auf die Platt­form und schon kannst du die mäch­ti­gen Was­ser­mas­sen haut­nah erle­ben. Nach einer kur­zen Fahrt vom süd­li­chen ans nörd­li­che Ufer gön­nen wir uns im Restau­rant ein fei­nes Essen mit Blick auf den Rhein­fall.

Per­fek­tes Wet­ter und Aus­blick auf den welt­be­kann­ten Rhein­fall. © Peter Roos

Nach der Panik die Erleichterung

Als wir bei der Jugend­her­ber­ge ankom­men, wer­den wir herz­lich begrüsst. Hos­tel Mana­ger Patrick zeigt uns das Zim­mer und alle roll­stuhl­gän­gi­gen Toi­let­ten und Duschen. Wir schla­fen in einem Zim­mer mit drei Hoch­bet­ten, was unse­re Kin­der sehr erfreut. Ich jedoch den­ke im ers­ten Moment: «Oh Gott, hof­fent­lich kom­me ich ins und auch wie­der raus aus dem schma­len Bett». Mit etwas Hil­fe von mei­ner Frau funk­tio­niert dies dann pro­blem­los.

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Feines Essen, Spiel und Spass

Der Koch ver­wöhnt uns mit einem fei­nen Abend­essen auf der Ter­ras­se mit Abend­son­ne. Unse­re Kin­der toben sich anschlies­send auf der gros­sen Spiel­wie­se und dem Spiel­platz aus.

Auf der Ter­ras­se las­sen sich die lau­en Som­mer­aben­de wun­der­bar aus­klin­gen. © Peter Roos 

Am nächs­ten Tag machen wir mit dem Zug einen Aus­flug ins Sea Life in Kon­stanz. Wir schlen­dern durch den Hafen und die bun­te Alt­stadt. Zurück nach Stein am Rhein geht es auf dem Was­ser­weg mit dem Schiff. Alle Akti­vi­tä­ten sind sehr roll­stuhl­freund­lich.

Auch die Schiff­fahrt lässt sich mit dem Roll­stuhl tip­top meis­tern. © Peter Roos 

Wie­der in der Jugend­her­ber­ge ange­kom­men, genies­sen mei­ne Frau und ich den Abend auf der Ter­ras­se, wäh­rend die Kin­der sich wie­der auf dem Spiel­platz ver­gnü­gen.

Am Abrei­se­tag ver­wei­len wir am Mor­gen noch auf dem Spiel­platz beim Stadt­gar­ten. Roll­stuhl­tech­nisch nicht opti­mal, aber für die Kin­der das Para­dies mit Schau­keln, Klet­ter­ge­rüst und Rutsch­bah­nen.

Der Spiel­platz im Stadt­gar­ten bie­tet alles, was das Kin­der­herz begehrt. © Peter Roos

Unser Fazit:

Wir haben Jugend­her­ber­gen nie in Betracht gezo­gen, da wir davon aus­ge­gan­gen sind, dass die­se für mich als Tetra­ple­gi­ker weni­ger, bis gar nicht geeig­net sind. Nun sind wir um eine Erfah­rung rei­cher und wis­sen, dass es roll­stuhl­gän­gi­ge Jugis gibt. Sogar sol­che mit Dop­pel­bett und eige­ner Toi­let­te / Dusche im Zim­mer inkl. Platz für ein Baby­bett. Mit den rich­ti­gen Abklä­run­gen und Vor­be­rei­tun­gen kann ein tol­ler Aus­flug für alle dar­aus wer­den. Wir wer­den sicher wie­der Rei­sen mit Über­nach­tun­gen in Jugend­her­ber­gen pla­nen.

Die­se Rei­se wur­de von Schaff­haus­er­land Tou­ris­mus unter­stützt.

Über den Autor

Peter Roos

Ein schwe­rer Schick­sals­schlag vor 15 Jah­ren ver­än­der­te das Leben von Peter Roos von einer Sekun­de auf die ande­re kom­plett. Als 25-jäh­ri­ger wur­de ihm bru­tal der Boden unter den Füs­sen weg­ge­zo­gen. Nach einem Bade­un­fall konn­te Peter Roos nur noch sei­ne Augen bewe­gen.

Heu­te ist Peter Roos wie­der fest im Leben, das er trotz Ein­schrän­kun­gen als Tetra­ple­gi­ker liebt. Nach einer Umschu­lung und diver­sen Wei­ter­bil­dun­gen arbei­tet er heu­te im Schwei­zer Para­ple­gi­ker Zen­trum in Nott­wil, lebt mit sei­ner Frau und sei­nen vier Kin­dern in der Nähe von Luzern und liebt es Aus­flü­ge zu erle­ben.

Kein Berg zu hoch

Simon erzählt von sei­nen Aben­teu­ern im Roll­stuhl im Natur­pa­ra­dies Saas-Fee.

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